Resveratrol ist ein sekundärer Pflanzeninhaltsstoff (Polyphenol), der unter anderem in Trauben, verschiedenen Nüssen und Kakaoprodukten vorkommt. Es existiert in zwei Isomeren: dem trans- und cis-Isomer. Diese unterscheiden sich in ihrem chemischen Aufbau. Das trans-Resveratrol ist bekannter und gilt als die spezifische, stabilere und bioaktivere Form und wird bevorzugt in Nahrungsergänzung eingesetzt. Unter Einfluss von UV-Strahlung kann die stabilere trans-Form in die cis-Form umgewandelt werden.

Resorption und Verteilung im Körper

Aufnahme im Körper:

Das durch die Nahrung aufgenommene Resveratrol wird zu 70-80 % im Dünndarm aufgenommen und gelangt durch die Diffusion in die Blutbahn und anschließend in die Leber. Hier kommt es durch Enzyme zu einer raschen Verstoffwechselung. Die Folge: Die Bioverfügbarkeit von intaktem Resveratrol ist sehr gering (< 1%).

Transport und Verteilung im Körper:

Über das Blutplasma wird das Resveratrol transportiert und kann an Proteine wie Albumin binden. Die Verteilung des Resveratrols ist nicht gleichmäßig, da es sich in verschiedenen Geweben und Organen anreichern kann. Vorwiegend in Herz, Leber, Lunge und Gehirn. Die Ausscheidung erfolgt über die Niere.

Aufnahme von Resveratrol

Infografik: Aufnahme von Resveratrol

Wirkung von Resveratrol

Resveratrol hat auf viele Systeme unseres Körpers Einfluss. Welche das sind und wie genau es wirkt, verraten wir Dir jetzt.

    1. Herz-Kreislaufsystem

    Resveratrol kann sich folgendermaßen auf Dein Herz-Kreislauf-System auswirken:

    • Den Blutdruck senken,
    • das Blut verdünnen und
    • den Cholesterinspiegel regulieren

    2. Muskulatur und Nervensystem

    In einer Studie aus 2017 wurde bekannt, dass Resveratrol die Muskulatur und Synapsen (Verbindungsstellen zwischen den Nerven) vor negativen Auswirkungen des Alterungsprozesses schützen kann. Die Synapsen sind für die Weiterleitung von Bewegungsbefehlen an die Muskeln zuständig. Funktioniert diese Weiterleitung nicht kommt es zu altersbedingten Gangunsicherheiten, Gleichgewichtsproblemen und motorischen Koordinationsstörungen.

    3. Gehirn

    Es besteht die Hoffnung, dass Resveratrol Alzheimer abmindern kann oder die Entstehung verringert. Es in der Lage ist, die Bildung von kleinen Eiweißablagerungen, die die Ursache bei der Entstehung von Alzheimer sind, im Gehirn zu verringern.

Krebsprävention

Resveratrol kann das Immunsystem beeinflussen, damit sich dieses besser gegen Krebs zur Wehr setzen kann. Das ist möglich, da Resveratrol im Körper die Ausschüttung von Anti-Krebs-Botenstoffen veranlasst und gleichzeitig die Ausschüttung eines Wachstumsfaktors, der das Krebswachstum fördern kann, hemmt. Unter anderem kann Resveratrol bestimmte Zellen des Immunsystems (T-Helferzellen und Makrophagen) so stimulieren, dass sich die wirksam gegen Krebszellen richten können.

Diabetes mellitus

Resveratrol eignet sich auch bei Diabetes als Nahrungsergänzung, da

  • es die Gefäßfunktionen verbessert,
  • den Fettabbau in der Leber erhöht und
  • hilft oxidativen Stress abzubauen, was zu einer Verbesserung der Insulinsensitivität führt

Optimale Einnahme

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) rät zu einer maximalen Verzehrmenge von 150 mg täglich. Am besten nimmst Du Resveratrol im nüchternen Zustand morgens ein. Die Bioverfügbarkeit von Resveratrol verbessert sich, wenn Du es gleichzeitig mit Piperin einnimmst (sekundärer Pflanzenstoff, der in Pfeffer vorkommt).

Wechselwirkung mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln

Resveratrol und OPC-Traubenkernextrakt

OPC ist ein antioxidativer wirksamer Pflanzenstoff und hat insbesondere auf die Haut, Augen, Haare und das Immunsystem eine positive Wirkung. Um die Bioverfügbarkeit von Resveratrol zu steigern kannst Du ganz einfach einige Trauben neben der Einnahme essen oder in ihnen enthaltene Stoffe wie OPC-Traubenkernextrakt einnehmen.

Resveratrol und Quercetin

Bei der gemeinsamen Einnahme von Resveratrol und Quercetin kommt es zu einem besseren Schutz der Blutgefäße. Die beiden Stoffe zusammen hemmen die Bildung von Fettzellen besser als nur ein Stoff allein. Größtenteils befindet sich Quercetin in Lebensmitteln, die auch Resveratrol enthalten, wie Äpfel, Beeren und Trauben.

Gut zu wissen!

Resveratrol kann die Wirkung von manchen Arzneimitteln beeinflussen. Spreche daher – falls Du Medikamente einnimmst – vor einer Resveratroleinnahme mit Deinem Apotheker/Arzt.


Du möchtest noch mehr über Resveratrol erfahren, z.B.: wie es Deine Langlebigkeit beeinflussen kann und was es mit Rotwein und Resveratrol auf sich hat? Dann schau gerne hier vorbei!

Quellen & zum Weiterlesen

https://www.vitalstoff-lexikon.de/Sekundaere-Pflanzenstoffe/Resveratrol/Definition-Synthese-Resorption-Transport-und-Verteilung

https://www.mri.bund.de/de/institute/sicherheit-und-qualitaet-bei-obst-und-gemuese/forschungsprojekte/mikrobielle-resveratrol-metaboliten/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21385509/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34101276/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15333514/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6317057/

https://health.clevelandclinic.org/resveratrol-benefits

https://www.online-fitness-academy.de/magazin/resveratrol.html