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Betain, das geheimnisvolle Longevity-Molekül

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Betain gilt als Substanz, die die Gesundheitsspanne verlängern kann. Erfahre in diesem Beitrag, was das geheimnisvolle Molekül alles kann.

Länger gesund leben – dieser Wunsch ist untrennbar mit dem Begriff Longevity verbunden. Schließlich kommt es nicht nur auf die Anzahl der Lebensjahre an, sondern auch darauf, mit wie viel Lebensqualität sie verbracht werden. Zwar gibt es noch nicht die Wunderpille, die uns bis ins hohe Alter fit bleiben lässt – ausgewählte Nährstoffe können aber womöglich tatsächlich dabei helfen, die Gesundheitsspanne zu verlängern. Neben Nicotinamidadenindinucleotid (NAD+) und Nicotinamid-Mononukleotid (NMN) ist vor allem Betain vielversprechend.

Wir verraten Dir heute, warum Betain vor allem Sportler begeistert und auf welche Weise der Nährstoff bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mitmischt.

Was ist Betain (TMG)?

Betain, auch Trimethylglycin (TMG) genannt, ist, was seine Bezeichnungen angeht, ein Chamäleon. Nicht selten wird Betain als Aminosäure eingeordnet, das trifft allerdings nicht zu – vielmehr handelt es sich dabei um ein Aminosäuren-Derivat. Betain ist auch kein Vitamin, sondern eher ein vitaminähnlicher Stoff. Manchmal wird die Substanz auch zu den sekundären Pflanzenstoffen gezählt. Auch wenn Betain tatsächlich in zahlreichen pflanzlichen Lebensmitteln steckt, ist auch diese Zuordnung eher abwegig. Schließlich kann der Organismus Betain selbst herstellen. Es entsteht im menschlichen Körper als Abbauprodukt von Cholin. Wie Du siehst, fällt die Einordnung in die üblichen Kategorien gesundheitsfördernder Substanzen schwer. Auch das trägt zu der geheimnisvollen Aura von Betain bei.

Betain, eine reichhaltige Methylgruppen-Quelle

Die Alternativbezeichnung Trimethylglycin deutet bereits darauf hin: Betain ist mit der bekannten Aminosäure Glycin verwandt. Genau gesagt handelt es sich um einen Abkömmling (Derivat) von Glycin. Außerdem macht der Name Trimethylglycin deutlich, dass Betain drei (tri-) Methylgruppen vereint. Doch was sind Methylgruppen überhaupt und wozu benötigt sie der Körper? Bei einer Methylgruppe handelt es sich um eine simple organische Anordnung in der Chemie – sie besteht aus einem Kohlenstoffatom und drei Wasserstoffatomen. Diese interessante Verbindung ist nur ein Teil eines Moleküls, zum Beispiel von Betain. Jetzt wird es spannend: Diese Methylgruppe ist wie eine Art Hut, der weitergegeben und so von anderen Molekülen aufgesetzt werden kann. Eine Voraussetzung dafür ist ein Prozess namens Methylierung. „Trägt“ nun ein anderes Molekül den Hut kann es dadurch seine Aktivität und Funktionen ändern. Genau das stellt einen Grundstein für viele physiologische Abläufe im Organismus dar. Das Besondere: Betain hat eine Auswahl mehrerer Hüte – kein Wunder, dass die Substanz als Methylgruppen-Spender bezeichnet wird.

Betain Wirkung - Was ist Betain

Infografik: Betain und Homocystein

Betain hält die toxische Aminosäure Homocystein in Schach

Im Organismus entstehen nicht nur förderliche Substanzen, manchmal bilden sich auch physiologische Zwischenprodukte, die der Körper am besten schnell wieder loswird. Dazu zählt beispielsweise die Aminosäure Homocystein. Sie entsteht während völlig normaler Stoffwechselaktivitäten als Nebenprodukt beim Abbau der Aminosäure Methionin. Das Problem: Ein erhöhter Homocystein-Spiegel wird in Verbindung mit Alzheimer, Diabetes mellitus und vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen gebracht. Ganz konkret schädigt Homocystein die Gefäßwände und begünstigt so Arteriosklerose. Betain liefert jedoch eine Lösung. Die Substanz spendet eine Methylgruppe und kann so die Methylierung und damit Umwandlung von Homocystein zurück zu Methionin anstoßen. Dadurch lässt sich der zu hohe Homocystein-Spiegel absenken, so die Theorie.

Wirkt Betain leistungsfördernd?

Sportler sind häufig auf der Suche nach Stellschrauben, mit denen sie ihre Leistung optimieren. Womöglich könnte auch hier Betain behilflich sein. Wird die Substanz nicht in den Methylierungsstoffwechsel eingebunden, nimmt das Gewebe sie auf. Dort kann die Substanz als sogenanntes organisches Osmolyt wirken. Osmolyte haben die Aufgabe, das Zellvolumen zu regulieren. Vielleicht fragst Du Dich, warum es so wichtig ist, den Flüssigkeitsspiegel innerhalb und außerhalb der Körperzellen auszugleichen. Nun, ein Ungleichgewicht hat fatale Folgen: Die Zellen können schrumpfen oder absterben. Betain kann also einen entscheidenden Zellschutz entfalten, indem es einen Beitrag dazu leistet, die Stoffwechselfunktion und den Wasser- sowie Energiehaushalt aufrechtzuerhalten. Betain wird außerdem nachgesagt, dass es die Proteinsynthese und die Creatinsynthese ankurbelt. Bei Creatin handelt es sich um eine muskelaufbauende Substanz, die Sportler auch gerne als Präparat einnehmen.

Gut zu wissen!

Betain wurde in zahlreichen Studien an Sportlern erforscht. Dabei fanden Wissenschaftler Hinweise darauf, dass die Substanz die Kraft und die Muskelmasse steigern kann.

Betain (TMG): Wirkung in Studien

Der Organismus benötigt Betain zur Herstellung verschiedener Substanzen wie Methionin, Lecithin oder Carnitin. Damit unterstützt Betain auch indirekt das Nervensystem und die Energiegewinnung. Das ist aber noch nicht alles. Zahlreiche Studien zeigen, dass in der Substanz Betain viel Potenzial schlummert.

  • Betain und die Nieren: Das metabolische Syndrom, bei dem vorrangig Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen eine Rolle spielen, kann durch eine hohe Fructoseaufnahme begünstigt werden, das kann auch eine chronische Nierenerkrankung nach sich ziehen. Betain ist laut einer Untersuchung in der Lage, das durch einen hohen Fructosegehalt verursachte metabolische Syndrom zu verbessern. Insbesondere die entzündungshemmenden Eigenschaften waren hier interessant.
  • Betain und die Leber: Es wird vermutet, dass Trinkalkohol das Enzym Methionin-Synthetase beeinträchtigt und damit zu Schäden an der Leber führt. Scheinbar kann Betain diese Beeinträchtigung durch die Aktivierung von Homocystein-Methyl-Transferase ins Gleichgewicht bringen. Es wäre möglich, dass Betain auf diese Weise so ersten Stadien der alkoholischen Leberschädigung vorbeugt.
  • Betain und Alzheimer: Untersuchungen legen nahe, dass Betain Homocystein-bedingte Alzheimer-Symptome lindern kann.
  • Betain und Sport: Viele Studien beschäftigen sich mit dem Zusammenhang zwischen sportlicher Leistung und Betain. Offenbar kann die Substanz die Leistung steigern, dem Abbau von Energiereserven entgegenwirken und beim Aufbau von Muskelmasse helfen.
  • Betain und die Gefäße: Die tägliche Einnahme von sechs Gramm Betain hat in einer Studie den Homocystein-Gehalt im Blutplasma um bis zu 20 % gesenkt. Das kann unter anderem zahlreiche Vorteile für die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben.

Betain: So kannst Du Deinem Körper das Longevity-Molekül zuführen

Wie Du bereits weißt, ist Dein Körper selbst in der Lage, Betain herzustellen. Außerdem steckt die Substanz in vielen Lebensmitteln und gelangt so in den Organismus. Gute Quellen sind Spinat, Rote Bete, Quinoa, Süßkartoffeln oder Vollkorngetreide. Fleisch und Fisch enthalten ebenfalls Betain. Möchtest Du Deinem Körper darüber hinaus Betain zur Verfügung stellen, geht das mit speziellen Nahrungsergänzungsmitteln. Die Dosierung liegt hier bei 500-2000 mg täglich. Hältst Du Dich an die Einnahmeempfehlungen, sind Nebenwirkungen unwahrscheinlich – unerwünschte Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Durchfall und Unwohlsein können aber nicht ganz ausgeschlossen werden.

Infografik: Betain - Longevity

Kurz und knapp: Kann die Betain-Wirkung den Longevity-Ansatz unterstützen?

Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Gesundheit von Menschen im zunehmenden Lebensalter gefährden. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die toxische Aminosäure Homocystein ein. Sollte es mit Betain (TMG) tatsächlich gelingen, den Homocystein-Spiegel zu reduzieren, würde die Substanz einen entscheidenden Beitrag zu mehr Longevity und damit zu einer ausgedehnteren Gesundheitsspanne leisten.
Unser Tipp: Probiere ganz gezielt Betain-Quellen in Deinen Alltag einzubinden. Außerdem sind eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung sowie genügend Bewegung immer eine gute Empfehlung.

Quellen & zum Weiterlesen

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