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Bifidobacterium lactis – so bereichert es Deine Darmflora

Die Darmflora, auch Mikrobiom genannt, ist eine einzigartige Zusammensetzung mikroskopisch kleiner Lebewesen. Dazu zählen Viren, Hefepilze und vor allem Bakterien. Ein wichtiger Mitspieler ist Bifidobacterium lactis, das zu den guten Darmbakterien zählt. Da jeder Mensch eine Art darmeigenen Fingerabdruck besitzt, gehört Bifidobacterium lactis nicht automatisch zu den häufig vertretenen Mitbewohnern. Es gibt allerdings viele gute Gründe, eine Ansiedlung zu unterstützen.

Wir erklären Dir, was Bifidobacterium lactis so besonders macht und auf welche Weise es Deine Darmflora bereichert.

Was ist Bifidobacterium lactis?

Auch wenn Du vielleicht noch keine Bekanntschaft mit Bifidobacterium lactis gemacht hast, handelt es sich dabei um keine unbekannte „Persönlichkeit“. Tatsächlich gehört das Bakterium zu den am besten untersuchten und klinisch erforschten Bifidobakterien. Rein äußerlich weist nichts auf die außergewöhnlichen Eigenschaften der probiotischen Spezies hin. Bifidobacterium lactis besitzt ein stäbchenförmiges Aussehen.

Das Bakterium bildet keine Sporen und ist unbeweglich. Außerdem gehört es zu den anaeroben Bakterien. Ein anaerobes Bakterium ist ein Mikroorganismus, der in der Lage ist, ohne Sauerstoff zu überleben oder zu wachsen. Im menschlichen Darm kann der Vertreter in großer Zahl vorkommen. Glücklicherweise, denn Bifidobacterium lactis soll sich auf die Immunfunktion und das Wohlbefinden im Verdauungssystem auswirken. Der Einfluss geht aber über den Darm hinaus – auch Deine Haut und Deine Atemwege könnten von einer reichen Besiedlung profitieren.

Gut zu wissen!

Es gibt verschiedene Stämme von Bifidobacterium lactis. Die Bezeichnung "Bifidobacterium lactis" bezieht sich auf eine Art von Bifidobakterien. Innerhalb dieser Art gibt es allerdings noch verschiedene Untergruppen. Diese bezeichnen Experten als Stämme oder Subspezies.

Die Entdeckung und der Lebensort von Bifidobacterium lactis

Bei vaginal geborenen und gestillten Babys dominieren Bifidobakterien die darmeigene Bakterienlandschaft. Daher verwundert es nicht, dass der Vertreter Bifidobacterium lactis erstmals aus einer Stuhlprobe eines gestillten Säuglings isoliert wurde – das war bereits im Jahr 1899. Seit dem Jahr 1986 wird Bifidobacterium lactis auf der ganzen Welt eingesetzt, zum Beispiel in Form von probiotischen Zubereitungen. Das Besondere an dem Bifidobakterium ist, dass es sehr widerstandsfähig ist – selbst saure Umgebungen können ihm nichts anhaben. Bifidobacterium lactis hält sich daher in verschiedenen Teilen des Verdauungstraktes auf, ist aber vor allem im Dickdarm heimisch.

Welche Aufgaben erfüllt Bifidobacterium lactis im Körper?

Die Darmflora ist wie eine Art synergetisches System. Stell Dir Dein darmeigenes Mikrobiom wie eine Wohngemeinschaft vor – jeder Mitbewohner erfüllt im besten Fall seine Aufgaben. Die schlechten Darmbakterien wie Escherichia coli können das Gleichgewicht im Darm durcheinanderbringen, während Lactobacillus rhamnosus und Bifidobacterium lactis sich unentwegt für das Wohlbefinden einsetzen. So produzieren einige Stämme von Bifidobacterium lactis beispielsweise Vitamin B9, auch Folsäure genannt.

Andere Vertreter transformieren Mineralien in bioverfügbare Formen. Die wohl wichtigste Aufgabe übernimmt Bifidobacterium lactis aber mit Blick auf den Darmschutz. Das Bifidobakterium ist nämlich in der Lage, Säuren, Peroxide und Bakteriozine herzustellen. Durch eine große Population kann es Bifidobacterium lactis so wirksam gelingen, Krankheitserregern im Darm die Ansiedlung zu erschweren und sie zu verdrängen. Nicht zuletzt stärkt der Vertreter der guten Darmbakterien die Barrierefunktion im Darm. Besonders spannend ist, dass Bifidobacterium lactis über herausragende Adhäsionseigenschaften verfügt – das Bakterium kann sich also einfach an Deiner Darmschleimhaut festheften.

Das haben Forscher über Bifidobacterium lactis herausgefunden

Das Wichtigste vorweg: Das wissenschaftliche Interesse an Bifidobakterien wie Bifidobacterium lactis ist noch lange nicht erschöpft. Noch immer gibt es hier vieles zu entdecken. Allerdings besitzen Forscher bereits entscheidende Hinweise darauf, dass Bifidobacterium lactis ein willkommener Gast in der Darmlandschaft ist. Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Stämme von Bifidobacterium lactis, die mit unterschiedlichen genetischen Eigenschaften und Funktionen in Verbindung stehen.

1. Bifidobacterium lactis bei Antibiotika-assoziiertem Durchfall
Die Anwendung von Antibiotika kann die Darmflora durcheinanderbringen. Schließlich vernichtet ein entsprechendes Medikament nicht nur die schlechten Darmbewohner, sondern auch gute Vertreter. Dein Körper kann darauf mit Durchfall reagieren. Bifidobacterium lactis scheint zur Erholung der Mikrobiota beizutragen, wie eine Studie zeigt.

2. Bifidobacterium lactis bei Infektionen der oberen Atemwege
Bestimmt hast Du schon einmal von der sogenannten Darm-Hirn-Achse gehört. Doch wusstest Du, dass es auch eine Darm-Lunge-Achse gibt? Sie verknüpft die im Darm vorkommenden Bakterien mit dem Wohlbefinden der Atemwege. Studien liefern Hinweise darauf, dass die Aufnahme vom Bifidobacterium lactis sich positiv auf Infektionen der oberen Atemwege auswirken kann – ganz konkret linderte es die Erkältungs- und Grippesymptome. Hintergrund ist, dass die probiotische Spezies die Funktion der Immunzellen optimiert, genauer gesagt der natürlichen Killerzellen und der T-Zellen.

3. Bifidobacterium lactis bei allergischen Erkrankungen
Eine saisonale allergische Rhinitis ist eine Reaktion auf Pollen. Wenn Du davon betroffen bist, kennst Du bestimmt die klassischen Symptome: Niesen, Juckreiz, eine fließende oder verstopfte Nase. Doch auch hier gibt es spannende Forschungsergebnisse mit Blick auf Bifidobacterium lactis. Das Bifidobakterium besaß in einer Untersuchung die Fähigkeit, das Immunsystem zu modulieren und die Allergiesymptome zu lindern.

Bifidobacterium lactis – auch eine Unterstützung bei Bluthochdruck?

Bluthochdruck ist eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit. Der hohe Druck im Blutkreislauf kann die inneren Wände der Blutgefäße schädigen. Genau das kann zu einer Ansammlung von Ablagerungen führen, was wiederum die Durchblutung beeinträchtigt und Gefäßverschlüsse begünstigt. Womöglich könnte auch hier Bifidobacterium lactis Abhilfe schaffen, so eine aktuelle Studie. Sie hat untersucht, wie die Einnahme bestimmter Probiotika, nämlich Bifidobacterium lactis M8 und Lactobacillus rhamnosus M9, den Blutdruck bei Mäusen senken kann, die viel Fruchtzucker bekommen haben. Nach einer 16-wöchigen Intervention reduzierten beide Probiotika bedeutsam den systolischen und diastolischen Blutdruck. Die Studie zeigt auch, dass die Wirkung der Probiotika auf bestimmte Darmbakterien und Stoffwechselwege zurückzuführen ist.

Lebensmittel mit Bifidobacterium lactis – so nimmst Du das wertvolle Bakterium auf

Bifidobacterium lactis hat seinen festen Platz in der Lebensmittelproduktion. Hier wird es zur Herstellung von Milchprodukten genutzt. Hersteller setzen es unter anderem Joghurt, Käse oder Buttermilch als Starterkultur zu. Zur Erklärung: Eine Starterkultur ist eine Mischung aus Mikroorganismen, die eine Schlüsselrolle bei der Fermentation und Reifung von Lebensmitteln spielen.

In folgenden Lebensmitteln ist Bifidobacterium lactis enthalten:

  • Joghurt
  • Käse
  • Hüttenkäse
  • Buttermilch

Fazit zu Bifidobacterium lactis

Der nützliche Darmbewohner Bifidobacterium lactis hat ein großes Einflussvermögen auf die Darmgesundheit und spielt womöglich auch mit Blick auf Bluthochdruck eine wichtige Rolle. Im Laufe des Lebens kann sich das Verhältnis zwischen guten und schlechten Darmbakterien jedoch ungünstig verschieben. Verantwortlich dafür ist oft eine ungesunde Ernährung, die viel Zucker oder schlechte Fette enthält. Wenn Du Deinem darmeigenen Fingerabdruck mit Bifidobacterium lactis mehr Ausdruck verleihen möchtest, kannst Du neben bewährten Lebensmitteln wie Joghurt, Buttermilch oder Käse auch spezielle Zubereitungen wie unseren for you darmflora komplex nutzen.

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Quellen & zum Weiterlesen

Blaut M. & G. Loh. Aufbau und Funktion der intestinalen Mikrobiota des Menschen. In: Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, S. C. Bischoff (Hrsg.). Georg Thieme Verlag, 1. Auflage 2009.

Jungersen, et al. The Science behind the Probiotic Strain Bifidobacterium animalis subsp. lactis BB-12®. Microorganisms. 2014; 2: 92-110.

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Bifidobacterium lactis (internationalprobiotics.org)

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