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Blähungen: Jeder kennt sie, keiner spricht über sie

Blähungen Ursachen

Jeder kennt sie, keiner spricht über sie … Natürlich gibt es angenehmere Themen als Blähungen, aber wenige Beschwerden sind so alltäglich! Insofern sollte man sich eigentlich nicht schämen und offen darüber reden, denn es betrifft wirklich jeden einzelnen – den einen öfter, den anderen seltener.

Dass der Körper Luft über den Darm ablässt, ist vollkommen normal, jedoch in manchen Situationen unangenehm bis höchst peinlich – vergleichbar mit dem Rülpsen, sprich dem Aufstoßen von Luft aus dem Magen, dem anderen großen Verdauungsorgan.

Was es mit der „Luft“ auf sich hat, ist übrigens höchst interessant: Bei den Verdauungsvorgängen entstehen bekanntlich Gase. Ein Teil des dabei anfallenden und geruchslosen (!) Kohlendioxids (CO2) wird über die Darmwand in das Blutgefäßsystem aufgenommen. Das Blut transportiert es in die Lungen, dort wird es abgeatmet und quasi gegen frischen Sauerstoff getauscht. Analog zu dem generellen Luftaustausch im Körper bezüglich JEDER Zelle!! Die übrige Luft verbleibt im Darm – ein teils übelriechendes Gemisch aus Kohlendioxid, Wasserstoff, Stickstoff, Methan, Ammoniak, Schwefel und anderen Gasen des Gärungsprozesses. Dieser Luft bleibt nur die „Einbahnstraße“ bis zum After – und entlädt sich je nach den gegebenen Druckverhältnissen auch teils geräuschvoll.

Hinter Blähungen steckt meist also nichts Besorgniserregendes. Häufig handelt es sich nur um ein Ernährungsproblem, das sich oft mit ein paar kleineren Umstellungen gut in den Griff bekommen lässt. Aber in einigen Fällen können leider auch ernsthaftere Erkrankungen zu Grunde liegen, die es natürlich zunächst abzuklären gilt. Wenn man also zu einer sehr starken und häufigen sog. Flatulenz neigt, sprich zu oft und zu heftige Blähungen hat, die teils sogar Bauchschmerzen verursachen können oder sogar weitere Beschwerden mit sich bringen, sollte man auf jeden Fall einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen.

Blähungen Ursachen

Reizdarm

Eine der häufigsten krankhaften Ursachen von Blähbeschwerden ist wohl der sog. Reizdarm, auch Reizdarmsyndrom (RDS) genannt. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine psychosomatische Krankheitsform - sprich, dass sich die Psyche auf den Körper auswirkt. Meist eine Folge von Stress und anderen psychischen Problemen. Viele kennen sicherlich leichtere Ausprägungen davon, wie Übelkeit oder ein flaues Gefühl in der Bauchregion bei Aufregung, z.B. vor Prüfungen oder schwierigen Terminen. Ein Reizdarm ist dann schon eine Stufe höher vom Beschwerdebild. Sehr oft berichten die Betroffenen von sogar recht starken Einschränkungen in ihrem Alltag, wenn man schon im Voraus quasi planen muss, wo die nächste Toilette ist, sollte man sie unterwegs dann benötigen. In den meisten Fällen ist diese Diagnose jedoch wieder umkehrbar – nämlich dann, wenn es dem Nervenkostüm wieder besser geht! Man sollte also hier eher ursächlich woanders arbeiten!

Lebensmittelunverträglichkeiten

Hinter Blähungen, aber auch Durchfall oder Bauchschmerzen können Intoleranzen auf bestimmte Nahrungsmittel stecken. Am bekanntesten dürfte mittlerweile sicherlich die Lactose-Intoleranz sein, bei der man keinen Milchzucker verträgt. Aber auch Fructose (Fruchtzucker) und Gluten können schuld an Verdauungsbeschwerden sein. Was hier zu Grunde liegt, ist ein Mangel an den jeweiligen Enzymen, die zur Spaltung und Weiterverarbeitung benötigt werden. Meist ist dieser Mangel chronisch und kann oft nur durch die Einnahme von z.B. pflanzlichen Verdauungsenzymen gelindert werden bzw. durch das völlige Weglassen der jeweiligen Nahrungsmittel.

Ernährung

Sehr oft beruhen Blähbeschwerden jedoch schlicht auf einer „falschen“ Ernährung oder Lebensmitteln, die nun einmal stark dazu neigen, sehr viele Gase zu produzieren, wie z.B. Kohl oder bestimmte Obstsorten. Aber es hat sich auch herauskristallisiert, dass die oft als „gesund“ beworbenen Produkte mit z.B. der Zusatzbezeichnung "light" Blähungen verursachen. Dies liegt hauptsächlich an den oft darin enthaltenen Süßungsmitteln wie Milchzucker (Lactose), Fruchtzucker (Fructose) oder weiteren Zuckeraustauschstoffen (z.B. Sorbit). Wobei wir hier wieder bei der Komponente „Unverträglichkeit“ wären.

Darmflora

Unser Darm ist mit Aber-Milliarden von „guten“ und nützlichen Bakterien besiedelt, die einerseits maßgeblich an unserer Verdauung beteiligt sind, aber auch unsere Darmschleimhaut schützen sowie einen großen Anteil an unserer Immunfunktion tragen. Wird diese Darmflora dezimiert, z.B. durch Antibiotika, werden natürlich deren Funktion ebenfalls eingeschränkt. Zudem können sich „schlechte“ Keime ansiedeln, wie z.B. Fäulniskeime oder gar ein Pilz. Die berühmtesten Vertreter dürften sicherlich der Escherichia coli und der Candida albicans sein. Beide sind quasi allgegenwärtig und machen einem gesunden Darm nichts aus. Wenn jedoch eine „Lücke“ in der Flora vorliegt, kann sich so ein „Schädling“ einnisten und infolge sein Unwesen treiben. Eines der häufigsten Beschwerdebilder ist dann wiederum: Meteorismus. Ein Blähbauch. Durch eine Stuhl-Laborbefundung kann man ermitteln, wie es um die Darmflora bestellt ist und dann zielgerichtet und individuell handeln.

Parasiten

Kein reines „Urlaubsmitbringsel“, wie man landläufig immer vermuten würde. Es gibt auch in unseren heimischen Gefilden genügend „Getier“, das unseren Verdauungsapparat befallen könnte. So gib es nicht nur Infektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen, sondern auch mit z.B. Würmern, die zu Verdauungsbeschwerden mit Bauchschmerzen, Durchfällen und Blähungen führen können. Die berühmtesten hiesigen Vertreter dürften sicherlich die Madenwürmer sein – auch Oxyuren genannt. Diese fängt man sich unter anderem relativ einfach über Obst ein. Auch hier hilft eine Stuhl-Analyse bei der Diagnostik.

Schwangerschaft

Die veränderten Hormone während einer Schwangerschaft verursachen bei viele Frauen Verstopfung und Blähungen. Denn v.a. der dann erhöhte Progesteronspiegel wirkt entspannend auf Organe wie z.B. auch den Darm. So wird die Verdauung träger und die Gasbildung im Darm nimmt folglich zu. In fortgeschrittenen Stadien der Schwangerschaft, wenn der Foetus größer wird, nimmt er dem Darm zudem den Raum und die Probleme werden dann meist noch verstärkt.

Säuglinge

Neugeborene leiden v.a. in ihren ersten Lebensmonaten häufig unter Blähbeschwerden. Man geht hierbei von einer noch gewissen Unreife des noch so jungen und unbedarften Darmes aus. Was hat der Darm eines Säuglings bis zu seiner Geburt schon leisten müssen? So gut wie nichts. Und plötzlich trinkt das Kind Milch oder bekommt schließlich breiige Kost – statt „nur“ Fruchtwasser aus der Gebärmutter. Des Weiteren kennt man sicherlich die sog. Dreimonatskoliken, die namensgerecht meistens im Alter von 3 Monaten auftreten und teils so heftig ausfallen können, dass es förmlich zu Schreiattacken kommen kann, die sowohl für das Baby, als auch für die Eltern sehr unschön und nervenraubend sein können.

Anatomie

Seltener liegen anatomische Gründe vor, aber es gibt sie dennoch und sollten auch nicht vergessen werden. So kann eine Einengung des Darms an sich vorliegen, aber auch bedingt durch Narben oder eine Geschwulst. Besonders aufmerksam sollte man dies nach Blinddarm-Operationen oder anderen Bauch-Eingriffen beobachten, aber auch bei Leistenbrüchen.

Darmverschluss

Eine akute und starke Überblähung kann im schlimmsten Fall auch auf einen Darmverschluss hinweisen. Luft ist hier ebenfalls vermehrt vorhanden, aber sie ist tatsächlich blockiert, wie meist auch der Stuhl. Beides kann aus unterschiedlichen Gründen entstehen, aber so gut wie immer mit starken Bauchschmerzen einhergehen. Es sind absolute Notfälle, die aber zum Glück seltener vorkommen. Eine sehr gute Prophylaxe ist sicherlich allein schon die ausreichende Flüssigkeitszufuhr!

Bauchspeicheldrüse

Die auch Pankreas genannte Bauchspeicheldrüse, ist maßgeblich an unserer Verdauung durch die Bildung und Abgabe einiger Verdauungsenzyme beteiligt. So kennen wir unter anderem die Amylase zur Spaltung von Kohlenhydraten, Lipase zur Verstoffwechselung von Fetten, aber auch Trypsin zur Eiweißverwertung. Wenn die Bauchspeicheldrüse geschädigt oder entzündet ist, werden weniger Verdauungsenzyme gebildet und es kann in der Folge zu teils ausgeprägten Verdauungsproblemen kommen. Auch diese möglichen Ursachen können labordiagnostisch ermittelt werden – durch Blut- und auch Stuhltests.

Leber

Die sog. Pfortader (Vena portae) transportiert das nährstoffreiche Blut von den Verdauungsorganen zur Leber. Alles, was wir also an Nährstoffen zu uns nehmen, durchläuft die Leber und wird dort entweder ausgefiltert, weiter verstoffwechselt oder direkt verwertet. Bei einigen Lebererkrankungen, wie z.B. einer Entzündung (Hepatitis) oder der sog. Fettleber kann es zu einem Rückstau dieses Blutes in die Verdauungsorgane, also auch den Darm, kommen. Dies wiederum kann ebenfalls Blähungen, Unwohlsein, Appetitlosigkeit oder dergleichen verursachen.

Herz

Auch wenn das Herz relativ weit weg vom Darm ist, kann es dennoch dessen Funktionalität beeinflussen – wie jedes andere Organ im Körper! So pumpt das Herz Blut unter anderem auch zum riesigen Darmbereich und versorgt ihn somit mit frischem Sauerstoff etc. – und nimmt im Gegenzug auch das Blut aus diesem Bereich wieder auf – ein ständiger Kreislauf! Wenn nun das Herz geschwächt ist, durch eine sog. Herzinsuffizienz oder nach einem Herzinfarkt, staut sich auch hier das Blut, das eigentlich zum Herzen fließen soll, zurück bis in die Leber. Daraufhin kann sie sich mit der Zeit verhärten, was wir auch als Zirrhose kennen, und es kann wiederum zu eben jenem Pfortaderrückstau oder –„hochdruck“ kommen wie gerade erläutert.

Magen

Auch der dem Darm „vorgeschaltete“ Magen kann für Blähungen verantwortlich sein. Im Magen wird bereits alles, was wir essen und trinken, zu einem großen Teil angedaut und zerkleinert. Wenn es hier nun also an den Verdauungssäften mangelt, kann diese Vorverdauung nicht gut genug ablaufen. Daher sind die allseits beliebten Säureblocker – auf schlau „Protonenpumpenhemmer“ (PPI) – die bei Sodbrennen oder sogar als „Magenschutz“ bei Schmerzmitteleinnahme verkauft werden, äußerst kritisch zu sehen. Durch diese Medikamente wird die Säure-Ausschüttung im Magen herabgesetzt, was sich durchaus von der Empfindung her positiv bezüglich eines Sodbrennens auswirken kann – nicht jedoch angesichts der Verdauungsleistung und auch Abwehrfunktion! Bei längerem Gebrauch dieser Präparate gehen nachweislich die Säureproduzierenden Magenzellen zugrunde und auch auf die zahlreichen weiteren an der Verdauung beteiligten Enzyme haben sie schädigende Langzeitwirkung – wie zum Beispiel Gastrin, Pepsin, Bicarbonat etc.

Roemheld-Syndrom

An Dramatisches denken wird man zunächst sicherlich bei Beschwerden wie Atemnot, Beklemmungsgefühl in der Brust, Herzstolpern, Schmerzen im Brustkorb, Schweißausbrüchen und Schwindel. Diese beängstigenden Symptome können jedoch ebenfalls ihren Ursprung im Verdauungsapparat haben und sind dann eine Folge von Überblähung. Durch sehr starke Gas-Entwicklung werden die Eingeweide „von unten“ gegen das Zwerchfell gedrückt und schränken so auch die Aktionen im Brustkorb ein, also die von Herz und Lunge. Das Ganze hat auch einen Namen: Roemheld-Syndrom. Selbstverständlich sollte dies wie auch die Symptomatiken eingehend untersucht und abgeklärt werden.

Krebs

Eine weitere mögliche Ursache für Verdauungsprobleme und im Speziellen Blähungen ist natürlich ein kanzerogenes Geschehen, sprich Krebs. Tückisch ist, dass oftmals in den Anfangsstadien die Symptome gänzlich fehlen bzw. nur sehr gering auftreten. Man misst dem meist noch keine größere Bedeutung bei. Im weiteren Verlauf kann es dann zu den verschiedensten, auch teils heftigeren Verdauungsproblemen kommen. Daher gilt nicht nur, dass man unklare Beschwerden lieber einmal mehr als zu wenig abklären lässt, sondern auch, dass man frühzeitig zu allen verfügbaren Vorsorgeuntersuchungen geht! Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Blähungen Abhilfe

Was kann man nun tun, um die teils lästigen Winde zu reduzieren? Einerseits kann man an der Ernährungsweise einiges verändern – aber auch pflanzlich oder anderweitig etwas nachhelfen.

Ernährung

Als sicher sehr hilfreich kann man einen weitestgehenden Verzicht auf blähende oder schlecht verdauliche Lebensmittel bezeichnen. Dass z.B. Zwiebeln, sämtliche Kohlsorten und Weizen eher gasenden Charakter haben, dürfte bekannt sein. Und so kann man diese Nahrungsmittel sicherlich hier und da ganz gut reduzieren oder sogar teils gänzlich meiden. Zudem ist es ratsam, 3-5 kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, statt z.B. nur zu frühstücken und abends üppig zu essen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – am besten natürlich ungesüßt – verbessert noch einmal stark das Verdauungsverhalten! Am besten eignen sich kohlensäurearme und alkoholfreie Kaltgetränke sowie Kaffee (schwarz) und Tee.

Sport

Es muss nicht zwingend die tägliche Joggingrunde sein. Es genügt oft ein ausgiebiger Spaziergang oder zumindest kurz „um den Block“ zu laufen. Radfahren, Schwimmen, Gymnastik … etwas Bewegung wirkt sich auch sehr gut auf die Verdauung aus. Man kann es recht anschaulich so erklären: Was schneller weiter transportiert wird, liegt quasi nicht lange herum und gärt somit nicht unnütz vor sich hin. Ganz pauschal gesagt. Bei Yoga kommt dann noch ein Entspannungsfaktor hinzu. Wenn man allgemein nicht so verkrampft ist, ist auch der Verdauungsapparat entspannter und die Verdauung kann wesentlich unproblematischer ablaufen.

Pflanzenheilkunde

In der auch Phytotherapie genannten Kräuterheilkunde finden wir einige bekannte Pflänzchen – so zum Beispiel die schon für Säuglinge sehr beliebten Fenchel, Anis und Kümmel. Auch sie wirken entkrampfend, schmerzlindernd und verdauungsfördernd. Daher gibt es daraus zahlreiche Tees, Tinkturen, Tropfen sowie Tabletten, Kapseln oder Dragees. Es hat sich auch als bereits sehr positiv herauskristallisiert, seine Speisen mit diesen Kräutern zu würzen. Zudem bietet die riesige Welt der Kräuter und Pflanzen noch zahlreiche weitere Mittel, einerseits die Verdauung zu fördern und andererseits auch Beschwerden zu mildern. So wirken z.B. Pfefferminze, Leinsamen, Boldoblätter, Curcuma, Melisse, Kamille, Wacholder und Zimt krampflösend (spasmolytisch). Gegen eine Verstopfungsneigung empfiehlt sich Wermut, Enzian, Teufelskralle, Sennesblätter, Rhabarber, Löwenzahn, Faulbaumrinde und Aloe vera. Wohingegen bei Durchfall folgende Pflanzen hilfreich sind - Blutwurz, Eichenrinde, Gänsefingerkraut, Heidelbeeren und Weihrauch.

Enzyme

Wie bereits erläutert, braucht man für eine regelrechte Verdauung zahlreiche Enzyme, an denen es jedoch oftmals hapern kann. Zum Glück gibt es diese Verdauungsenzyme auch als Medikamente bzw. als pflanzliche Versionen. Aus naturheilkundlicher Sicht sind die pflanzlichen Verdauungsenzyme sogar doppelt sinnvoll – einmal als Enzym-„Ersatz“ und andererseits als Kräuterheilmittel.

Hausmittel

Es schadet auch nicht, einmal die Mamas und Omas dieser Welt zu befragen, was sie als hilfreich bezeichnen würden. Mit Sicherheit werden nicht nur sämtliche Kräuterchen, sondern auch bekannte Hausmittelchen genannt wie … Wärmflasche, warme Wickel (z.B. mit Kartoffeln) oder Bauchmassagen im Uhrzeigersinn. Das alles macht durchaus viel Sinn! Wärme, v.a. wenn sie direkt lokal angewandt wird - sprich auf dem Bauch - wirkt krampflösend, entspannend, beruhigend und schmerzlindernd. Kartoffeln speichern dabei die Wärme recht gut und riechen nicht so unangenehm wie die ebenfalls für Wickel bekannten Zwiebeln. Die Massage des Bauches ist nicht nur bei Säuglingen nahezu unabdingbar geworden, sie hilft in jedem Alter sehr gut! Durch die Bewegung im Uhrzeigersinn wird der Verdauungsweg des Darmes von außen nachgeahmt und somit auch leicht stimuliert! Zudem sind Streicheleinheiten natürlich nie verkehrt! Nutzt man dazu dann auch noch ein Melissenöl, hat man auch noch einen phytotherapeutischen Nutzen!

Ballaststoffe

Etwas vorsichtig sollte man bei der vermehrten Verwendung von Ballaststoffen sein. Einerseits sind sie sehr hilfreich bei der Therapie von Verstopfungen, können eben jene jedoch auch verursachen! Klingt paradox? Ist es jedoch nicht! Es kommt auch hier wie so oft auf die Dosierung und Anwendung an! Man sollte bei dem Verzehr von Ballaststoffen unbedingt darauf achten, dass man ausreichend trinkt! Denn nur dann können die Ballaststoffe ihre Arbeit im Sinne des Reinigens und Vorantreibens der Verdauungsvorgänge verrichten. Nimmt man jedoch zu wenig Flüssigkeit zu sich, können sie nicht aufquellen und so kann sich die Wirkung genau ins Gegenteil verkehren, man verstopft zunehmend. Bei Durchfällen kann man sich dies natürlich zu Nutze machen. Bei Blähungen wäre das jedoch kontraproduktiv.

Zeit

Wie bei so gut wie allem sollte man auch bei der Nahrungsaufnahme keinen Stress aufkommen lassen! Hast und Eile sind der Verdauung absolut nicht zuträglich. Einerseits hat man hierbei öfter das Phänomen des „Luft-Schluckens“, auch Aerophagie genannt, wenn man zu hastig schlingt – und andererseits verringert unser sog. „Stresshormon“ Cortisol die regelrechten Verdauungsabläufe. So wird Insulin an seiner Blutzuckerregulierung gehindert, die fettspaltenden Enzyme arbeiten nicht wie sie sollten und Fett wird somit vermehrt am Bauch eingelagert und die „Stress-Spirale“ dreht sich noch weiter und schneller durch die Aktivierung der Neurotransmitter, u.a. Adrenalin. Das Resultat ist zudem, dass man kein normales Sättigungsgefühl mehr hat, also auch früher wieder Hunger bekommt – und das Spielchen beginnt von vorne. Ein wahrer und sprichwörtlicher Teufelskreis. Stress sollte man immer vermeiden – aber besonders beim Essen!! Nehmt Euch Zeit beim Essen, genießt und zelebriert es!

Infografik: die Verdauungsorgane

Infografik: Die Verdauungsorgane

 

Quellen & zum Weiterlesen

Bierbach, E. (o. D.). Naturheilpraxis heute. Urban & Fischer.

Bühring, U. (o. D.). Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Haug.

Murray, M. (o. D.). Die Enzyklopädie der Naturheilkunde. Kopp.

Richter, I. (o. D.). Lehrbuch für Heilpraktiker. Elsevier

Schmiedel, V. (2017). Leitfaden Naturheilkunde. Urban & Fischer.

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