Altern ist ein natürlicher Prozess, der bei jedem Menschen unterschiedlich verläuft. Deshalb ist es schwer, eine klare Grenze zu ziehen, ab wann Veränderungen als Krankheit gelten könnten. Vielmehr handelt es sich um einen stetigen Wandel, der Teil des Lebens ist. Körperliche Anzeichen machen diesen Prozess zwar sichtbar, doch stellt sich die Frage: Können wir das Altern aufhalten – und wenn ja, wie? Antworten auf diese und weitere Fragen erhältst Du jetzt. Basierend auf einem spannenden Interview mit Marcus Lauk, der seine Perspektiven und Fachwissen zu diesem Thema geteilt hat.
Wie verläuft der Prozess des körperlichen Alterns?
Altern kann als ein Zusammenspiel von Veränderungen im Körper beschrieben werden, die auf zwei Ebenen ablaufen. Im Laufe der Zeit sammeln sich Schäden im Körper an – ein Prozess, der sowohl durch externe als auch interne Faktoren beeinflusst wird. Ein typisches Beispiel für externe Einflüsse ist UV-Strahlung, während freie Radikale, die bei Stoffwechselprozessen entstehen, zu den inneren Faktoren zählen.
Tief im Körper werden durch den Alterungsprozess wichtige Makromoleküle wie Enzyme oder die DNA geschädigt. Arbeiten diese Moleküle nicht mehr korrekt, beeinträchtigt das die Funktion der Zellen und Organe. Gleichzeitig verliert der Körper an Reparatur- und Regenerationsfähigkeit. So kann der Organismus beispielsweise Fehler, die beim Kopieren der DNA während der Zellteilung entstehen, nicht mehr vollständig beheben. Diese Fehler sammeln sich im Erbgut der Zellen an. Auch Stammzellen, die für die Regeneration im Körper zuständig sind, verändern sich mit dem Alter. Zwar teilen sie sich weiterhin, jedoch produzieren sie nicht mehr dieselben Zelltypen wie in jungen Jahren. Das ist ein Grund, warum die Immunantwort im Alter schwächer wird. Insgesamt gibt es also nicht „den einen“ Alterungsprozess, sondern viele verschiedene Mechanismen, die sowohl innerlich als auch äußerlich zum Altern beitragen. Diese Veränderungen zeigen sich in unterschiedlichen Phasen und führen zu den typischen Erscheinungen, die wir mit dem Alter verbinden.
Typische körperliche Alterserscheinungen
Mit zunehmendem Alter treten verschiedene körperliche Veränderungen auf, die uns oft bewusst machen, dass unser Körper nicht mehr in der gleichen Weise funktioniert wie früher.

Infografik: Körperliche Alterserscheinungen
Kann man Alterungsprozesse stoppen?
Alterungsprozesse kann man nicht stoppen, aber man kann sie verzögern durch:
- Mehr Bewegung: Es muss nicht zwingend Sport sein, sondern es geht darum, sich aktiv zu bewegen und den Körper regelmäßig in Schwung zu bringen.
- Ernährung und Fasten (Autophagie): Fasten kann den Körper verjüngen und Heilungsprozesse fördern. Der Fasteneffekt lässt sich auch durch den Genuss von Kaffee in ähnlicher Weise anregen. Auch eine gezielte Supplementierung, wie z. B. mit Quercetin, kann sinnvoll sein.
- Mentale Gesundheit: Eine bewusste Entscheidung, wie man mit den Herausforderungen des Lebens umgeht, ist von großer Bedeutung. Viele Dinge im Leben sind zwar außerhalb Deiner Kontrolle, aber wie Du mit ihnen umgehst, kannst Du selbst beeinflussen. Es geht nicht darum, alles toll zu finden, sondern darum, mit den Umständen so umzugehen, dass sie Dich nicht daran hindern, das Leben zu genießen.
Gut zu wissen!
Das sogenannte Intervallfasten ist eine beliebte Methode, um bewusster zu essen und dem Körper regelmäßige Pausen zu gönnen. Dabei wird zwischen den Mahlzeiten ein festes Zeitintervall eingehalten – das Fasten findet also innerhalb des Tagesablaufs statt. Die bekannteste Variante ist die 16:8-Regel: Acht Stunden lang kannst Du Mahlzeiten zu Dir nehmen, gefolgt von einer 16-stündigen Fastenphase. Wichtig dabei: Auch innerhalb der acht Essensstunden solltest Du Pausen zwischen den Mahlzeiten einplanen, anstatt durchgängig zu essen. Du möchtest mehr darüber erfahren? Dann schau doch mal bei unserem Blogbeitrag zum Thema „Intervallfasten: Der Schlüssel für ein langes und gesundes Leben mit Dr. Ulrich Bauhofer“ vorbei.
Marcus erklärt es Dir anhand eines Vergleichs: Stell Dir vor, das Leben ist wie ein Rosengarten. Der schönste Garten ist nicht der, der kein Unkraut hat, sondern der, in dem die schönsten Rosen gedeihen, trotz des Unkrauts. Genauso ist es im Leben: Es gibt immer Herausforderungen und Schwierigkeiten, aber es kommt darauf an, wie Du mit ihnen umgehst, um das Positive zu erfahren. Der Schlüssel dazu im Kopf liegt – und das lässt sich verändern.
Quickstart, um Alterungsprozesse zu verzögern
Mache eine Bestandsaufnahme: Wo stehst Du aktuell und ist alles in Ordnung?
1. JA: Wenn alles gut läuft, frage Dich, wie Du diese positive Entwicklung fortsetzen kannst. Behalte die bestehende Struktur bei und überlege, welche zusätzlichen Maßnahmen Du ergreifen kannst, um noch mehr für Dein Wohlbefinden zu tun.
2. NEIN: Wenn Veränderungen nötig sind, überlege, was Du anpassen kannst. Fokussiere Dich auf die Gestaltung Deines Umfelds – sowohl räumlich als auch sozial. Suche den Austausch mit Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen oder gerade ebenfalls Veränderungen angehen. Ziel ist es, die gewünschten Handlungen leichter umsetzbar zu machen, als sich weiterhin auf ungewünschte Gewohnheiten einzulassen.
So bestimmst Du Dein biologisches Alter
Longevity – dieses Thema hat im letzten Jahr richtig an Bedeutung gewonnen. Unter „Longevity“ versteht man Langlebigkeit, aber dabei geht es nicht nur darum, einfach länger zu leben. Vielmehr geht es darum, gesund zu altern, die körpereigene Regeneration zu fördern und degenerative Prozesse zu verlangsamen. Im Zusammenhang mit Longevity wird zwischen dem biologischen und chronologischen Alter unterschieden. Das chronologische Alter ist das Alter, welches auf Deinem Ausweis steht. Das biologische Alter beschreibt, wie alt Dein Körper wirklich ist, also der Zustand Deiner Organe und Vitalität. Das Spannende: Dein biologisches Alter kann von Deinem chronologischen Alter abweichen – sowohl nach oben als auch nach unten. Optimal ist es natürlich, wenn beide identisch sind oder Dein biologisches Alter sogar jünger ist.
Um nun Dein biologisches Alter nun herauszufinden, ist eine gute Bestandsaufnahme der erste Schritt. Mit einem Test kannst Du feststellen, wie Dein Körper aktuell dasteht – das hilft Dir, Fortschritte zu tracken. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Telomere. Verschiedene Forschungsbereiche, wie beispielsweise die Telomerlänge , können Aufschluss über Dein biologisches Alter geben. Telomere sind Schutzkappen an den Enden unserer Chromosomen und liefern wichtige Informationen über den Zustand unseres Körpers. Eine verkürzte Telomerlänge deutet auf ein höheres Risiko für chronische Krankheiten hin. Durch regelmäßige Tests lassen sich Veränderungen beobachten und das eigene Verhalten sowie die Gewohnheiten gezielt anpassen. Neugierig? Mit unserem for you longevity test erfährst Du Dein biologisches Alter – und kannst aktiv daran arbeiten, gesund zu altern.
Fazit
Marcus gibt Dir abschließend noch einen Rat: „Du hast das Altern selbst in der Hand und kannst es selbst gestalten. Lass Dich darauf ein und mach das Beste daraus.“ Plane kleine Schritte und baue so eine Erfolgsspirale auf. Der Wunsch, mehr für sich selbst zu erreichen, entsteht meist von ganz allein, wenn man den Veränderungsprozess einmal angestoßen hat. Gestalte Veränderungen so, dass sie Dir mehr Lebensfreude bringen, statt Verzicht und Schmerz. Genau das ist es, was Marcus in den Langlebigkeitsregionen beobachtet hat.

Quellen & zum Weiterlesen
https://www.youtube.com/watch?v=JhLmaSkik0I
https://www.gesundheitsinformation.de/was-passiert-beim-altern.html
https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/stoffwechsel/wie-und-warum-wir-altern-ein-experte-klaert-auf/