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Lactobacillus rhamnosus – wichtiger Taktgeber für das Darmmilieu

Wer sich näher mit dem Darm beschäftigt, ist vielleicht überrascht. Das größte innere Organ, das es auf bis zu acht Meter Länge schafft, ist ein echter Mikrokosmos. Hefepilze, Viren und vor allem Bakterien leben hier dicht an dicht. Unter den Mikroorganismen gibt es viele wünschenswerte Siedler wie das Bakterium Lactobacillus rhamnosus.

Wir erklären Dir heute, warum Lactobacillus rhamnosus ein wertvoller Unterstützer der Darmflora ist. Außerdem bringen wir in Erfahrung, welche Lebensmittel die probiotische Spezies enthalten.

Was ist Lactobacillus rhamnosus?

Lactobacillus rhamnosus gehört zu den Milchsäurebakterien. Diese besonderen Bakterien haben die Fähigkeit, Milchzucker in Milchsäure umzuwandeln – der Prozess ist als Milchsäuregärung bekannt. Doch wie genau stellt Lactobacillus rhamnosus das an? Die Antwort liefern spezielle Enzyme wie das Enzym Beta-Galaktosidase. Dieses spaltet Laktose in die passenden Bestandteile Glukose und Galaktose. Die Bakterien nehmen die so freigesetzten Moleküle auf und metabolisieren sie – als Endergebnis entsteht Milchsäure. Lactobacillus rhamnosus ist aber nur eines von vielen Milchsäurebakterien. Außerdem gibt es innerhalb der Bakterienart Lactobacillus rhamnosus noch verschiedene Stämme oder Unterarten – die Welt der probiotischen Milchsäurebakterien ist also groß.

Folgende Stämme zählen zu Lactobacillus rhamnosus und gelten als gut erforscht:

  • Lactobacillus rhamnosus GG (LGG)
  • Lactobacillus rhamnosus GR-1
  • Lactobacillus rhamnosus HN001

Lactobacillus rhamnosus ist nun Lacticaseibacillus rhamnosus

Du interessierst Dich für die Population nützlicher Bakterien? Dann bist Du vielleicht bereits auf die Bezeichnung „Lacticaseibacillus rhamnosus“ gestoßen. Bis vor Kurzem gehörte die Art Lactobacillus rhamnosus zur Gattung Lactobacillus. Allerdings haben Experten diese Gattung erneut bewertet. Durch diesen Prozess wurden einige Bakterien in neue Gattungen überführt. Im Fall von Lactobacillus rhamnosus erfolgte die Umklassifizierung in die Gattung "Lacticaseibacillus". Daher ist "Lacticaseibacillus rhamnosus" nun die aktuelle korrekte Bezeichnung für diesen speziellen probiotischen Bakterienstamm. Dabei handelt es sich übrigens um keine Seltenheit. Schließlich bieten Darmbakterien noch immer ein großes Forschungsfeld. Durch aktuelle Erkenntnisse verfeinern Forscher ihr Wissen und erleichtern mit neuen Bezeichnungen die Identifizierung der Darmbewohner.

Gut zu wissen!

Insbesondere bei Probiotika sind noch beide Bezeichnungen vertreten. Achte also darauf, ob auf der Inhaltsstoffliste „Lactobacillus rhamnosus“ oder „Lacticaseibacillus rhamnosus“ aufgeführt ist, wenn Du Dir ein entsprechendes Produkt wünscht.

Lactobacillus rhamnosus siedelt im Darm und in der Vagina

Lactobacillus rhamnosus kann sich an Zellen, die in der Innenfläche Deines Dünndarms und Dickdarms existieren, anheften. Das funktioniert mit den sogenannten Pili. Dabei handelt es sich um haarähnliche Strukturen, die sich auf der Oberfläche des Bakteriums befinden. Auch wenn Du im Zusammenhang mit Lactobacillus rhamnosus oft von dem Darm liest, ist der Mikroorganismus noch woanders zahlreich vorhanden: in der Vagina. Hier gibt es ebenfalls ein Mikrobiom, das aus zahlreichen Bewohnern besteht. Lactobacillus rhamnosus ist ein robustes Bakterium, das über den Mund in den Verdauungstrakt und von der Mikrobenstraße in die Vagina gelangen kann. Dort fördert es das Wachstum nützlicher Mikroben und hindert unerwünschte Mikroorganismen an der Ansiedlung.

Lactobacillus rhamnosus: 5 mögliche Vorteile für Dein Wohlbefinden

Milchsäurebakterien sind Gegenstand vieler Studien. Schon jetzt steht fest, dass sie entscheidende Aufgaben im Körper übernehmen, das gilt auch für Lactobacillus rhamnosus.

1. Stärkt die Darmbarriere: Lactobacillus rhamnosus ist in der Lage, einen speziellen Biofilm zu produzieren. Die so entstehende Barriere hält Krankheitserreger vom Eindringen ab und schützt die Schleimhaut. Dabei handelt es sich aber um einen nicht ganz uneigennützigen Vorgang, denn Mikroben produzieren Biofilme bzw. Gemeinschaften, um ihre Ernährung und den Schutz sicherzustellen. Daraus ergibt sich eine WIN-WIN-Situation.

2. Behebt womöglich Lücken in den Tight Junctions: Die Tight Junctions sind Gebilde, die sich zwischen den Zellen der Darmwand befinden. Sie setzen sich dafür ein, dass keine unerwünschten Substanzen die Barriere passieren. Nehmen die engen Verbindungen Schaden, können potenziell schädliche Substanzen einfacher in den Blutkreislauf gelangen. Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Lactobacillus rhamnosus womöglich dabei hilft, beschädigte Tight Junctions zu reparieren – das ist interessant, wenn Du ein Leaky Gut bei Dir vermutest.

3. Beeinflusst das Immunsystem: Es wird angenommen, dass Lactobacillus rhamnosus sich modulierend auf das Immunsystem und beruhigend auf Entzündungsreaktionen auswirkt. Das könnte dadurch gelingen, dass einzelne Stämme von Lacticaseibacillus rhamnosus entzündungsfördernde Botenstoffe reduzieren und die Anzahl weißer Blutkörperchen steigern. Konkrete Handlungsempfehlungen gibt es in Bezug auf Erkrankungen jedoch nicht, hier ist noch mehr Forschung erforderlich.

4. Hält Krankheitserreger auf Abstand: Jeden Tag kommst Du mit einer Vielzahl an Krankheitserregern in Berührung – in der Regel ist nichts, was Du isst oder anfasst keimfrei. Das ist auch gut so, denn unser Immunsystem braucht ein regelmäßiges Training. Allerdings ist es wichtig, dass die Krankheitserreger nicht überhandnehmen. Scheinbar kann Lactobacillus rhamnosus hier einen wichtigen Beitrag leisten. Einige der Mikroben sondern Biotenside ab – diese zersetzen den Biofilm von Krankheitserregern. Eine Anheftung an Zellen im Darm oder in der Vagina gelingt nicht mehr so leicht. Außerdem ist Lactobacillus rhamnosus mit seiner produzierten Milchsäure ein wichtiger Taktgeber für ein Milieu, in dem es Krankheitserreger schwer haben.

5. Senkt in Studien den Blutdruck: Schon länger wird vermutet, dass ausgewählte Bakterienstämme einen positiven Einfluss auf den Blutdruck haben. Das scheint auf Lactobacillus rhamnosus und Bifidobacterium lactis zuzutreffen. In einer Untersuchung an Mäusen, die zuvor viel Fruchtzucker erhielten, senkten sie den Blutdruck signifikant.

Lactobacillus rhamnosus im Überblick

Infografik: Lactobacillus rhamnosus im Überblick

Lebensmittel und Probiotika enthalten Lactobacillus rhamnosus

Fast jeder Mensch verfügt über das nützliche Milchsäurebakterium Lactobacillus rhamnosus. Wie viel davon in Deinem Körper vorhanden ist, richtet sich jedoch nach Deiner Ernährung und nach Deinem Alter.

Folgende Lebensmittel vereinen Lactobacillus rhamnosus:

  • Milch
  • Milchprodukte wie Joghurt
  • halbharter Käse

Außerdem kannst Du die besonderen Milchsäurebakterien mit probiotischen Zubereitungen wie unserem for you darmflora komplex aufnehmen, der insgesamt elf Bakterienstämme vereint.

Fazit zu Lactobacillus rhamnosus

Lactobacillus rhamnosus ist ein Milchsäurebakterium, das auf natürliche Weise im menschlichen Darm und in der Vagina vorkommt. Es kann sich stärkend auf die Darmbarriere und die Vaginalflora auswirken. Außerdem wird angenommen, dass es das Immunsystem und den Blutdruck positiv beeinflusst. Mit Milchprodukten und Probiotika gelangt Lactobacillus rhamnosus auf einfachem Weg in Deinen Körper.

for you darmflora komplex

Quellen & zum Weiterlesen

Zhang Y, Zheng T, Ma D, Shi P, Zhang H, Li J, Sun Z. Probiotics Bifidobacterium lactis M8 and Lactobacillus rhamnosus M9 prevent high blood pressure via modulating the gut microbiota composition and host metabolic products. mSystems. 2023 Dec 21;8(6):e0033123. doi: 10.1128/msystems.00331-23. Epub 2023 Oct 19. PMID: 37855616; PMCID: PMC10734487.

7 Things Lacticaseibacillus rhamnosus Is Good For (internationalprobiotics.org)

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