Lebensmittelunverträglichkeit - Bluttest vs. Haaranalyse
Lebensmittelunverträglichkeit - Bluttest oder Haaranalyse – Für welchen Test soll ich mich entscheiden? Heilpraktikerin Judith verrät, worauf es bei der Auswahl eines geeigneten Tests ankommt, was für Vorteile Bluttests bieten und weshalb Du Haaranalysen meiden solltest.
Habe ich eine Lebensmittelunverträglichkeit?
Aufstoßen, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, Sodbrennen, Magenkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen, Hitzegefühl, Hautrötungen und Juckreiz… Die Liste der möglichen Beschwerden ist lang! Kennst auch Du diese Symptome? Hast Du den Verdacht, dass Du so manches Lebensmittel nicht gut verträgst?
Es muss nicht bei dem bloßen Verdacht und der Ungewissheit bleiben – es gibt unterschiedliche Test-Methoden, um schwarz auf weiß zu belegen, welche Lebensmittel Dir wirklich Probleme bereiten können! Neben den diversen ärztlichen Haut- und Atemgastests sowie Urin- und Stuhluntersuchungen gibt es auch online diverse Möglichkeiten per Haaranalyse und Bluttests herauszufinden, auf welche Lebensmittel man möglicherweise unverträglich reagiert.
Ja, richtig: Man kann sich Testkits zur Selbstmessung für daheim kaufen. Die meisten Anbieter verwenden dabei seit Jahren die Haaranalyse – inzwischen gibt es aber auch den Bluttest für zuhause!
Schauen wir uns doch nun einmal beide Möglichkeiten genauer an!
Lebensmittelunverträglichkeit Bluttest
Eine Sensibilisierung gegenüber bestimmten Stoffen und natürlich auch Lebensmitteln lässt sich zuverlässig anhand spezifischer Antikörper im Blut nachweisen. Diese Antikörper werden als Immunglobuline E (IgE) bezeichnet. Nachdem das Blut abgenommen wurde, wird in einem Labor untersucht, ob z. B. gegen ein bestimmtes Lebensmittel IgE-Antikörper vorhanden sind und vor allem auch, in welcher Menge. Da das Blut des Probanden untersucht wird, bestehen für den Betroffenen keinerlei Risiken einer möglichen Reaktion auf die verdächtigen Stoffe. Die Testung auf IgE-Antikörper findet außerhalb des Körpers statt.
Ein weiterer Vorteil von Bluttests zur Bestimmung von Lebensmittelunverträglichkeiten ist die Unverfälschbarkeit der Labordiagnostik. Falsch positive Ergebnisse sind ausgeschlossen. Daher ist die Methode des Bluttests zur Bestimmung von Lebensmittelunverträglichkeiten allen anderen Testmethoden vorzuziehen und der neue Gold-Standard!
Infografik: Lebensmittelunverträglichkeit Bluttest: 3 Vorteile von Bluttests gegenüber anderen Testverfahren.
Lebensmittelunverträglichkeit Bluttest: IgG vs. IgE Antikörper Bestimmung
Entscheidest Du Dich für einen Lebensmittelunverträglichkeit Bluttest, so gibt es eine weitere Unterteilung, die Du berücksichtigen solltest: Die Messung von IgE und die Messung von IgG Antikörpern.
Es gibt neben der IgE-Bluttestung, von der wir oben sprachen, auch die Messung der Immunglobuline G (IgG). Der Testvorgang ist dabei zwar der gleiche – Blutabnahme, Labor, Diagnostik, Befund - jedoch die Ergebnisse oftmals nicht. Folgenden biologischen Vorgang sollte man zu IgG-Antikörpern kennen: Es ist eine vollkommen normale Reaktion des menschlichen Organismus, diese Art von Immunglobuline G zu entwickeln, wenn wir bestimmte Lebensmittel häufiger oder sogar tagtäglich zu uns nehmen.
Wenn wir z. B. jeden Tag unseren Kaffee mit Milch trinken, bildet der Körper Immunglobuline der Klasse G z. B. auf den Milchzucker Lactose. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man Milch nicht verträgt oder gar allergisch bzw. intolerant ist. Es kommt dann auf die Häufigkeit des Konsums und vor allem auch auf die Menge des betreffenden Lebensmittels an und eventuell in welcher Kombination mit einem möglicherweise anderen IgG-gekoppelten Nahrungsmittel es zu sich genommen wurde, ob und welche Beschwerden auftreten. Befördert werden mögliche Reaktionen noch durch die Schleimhäute – angefangen vom Mund bis hin zum Po – wenn sie z. B. gereizt oder hier und da sogar verletzt oder entzündet sind, können die Symptome auch mal heftiger ausfallen.
Einen sehr großen Vorteil – auch und vor allem bei den Bluttests – bringen den Betroffenen Lebensmittelunverträglichkeit Bluttests als Selbsttests für zuhause. Leider werden den meisten Menschen, die vermuten, dass sie auf Nahrungsmittel unverträglich reagieren - und dies sind immerhin 40% aller Deutschen – seitens der Hausärzte oft nur die üblichen Hauttests angeboten, die sogenannten Pricktests. Dabei wäre eine Blutuntersuchung so viel einfacher, risikofrei, angenehmer und vor allem zielgerichteter!
Lebensmittelunverträglichkeitstest per Haaranalyse
Über die Haare lässt sich mittlerweile so manches bestimmen! Sehr beliebt sind hierbei die Analysen von Mineralstoffen und Umweltbelastungen, allen voran von Schwermetallen. Bei den Haaren hat man schlicht den großen Vorteil, dass wir hier nicht nur eine Momentaufnahme wie bei anderen Diagnostikmethoden haben, sondern durch die Länge der Haare eine recht lange Zeitspanne abdecken können – je nach Frisur natürlich. Aber bei z. B. schulterlangen Haaren können die Werte bis zu mehreren Jahren zurückverfolgt werden. Bezüglich möglicher Lebensmittelunverträglichkeiten sind diese Tests jedoch recht ungenau, da hierbei nicht das Haar und seine Einzelbestandteile an sich in einem Labor diagnostiziert werden, sondern eine Messung per sog. Bioresonanz erfolgt.
Bei der Bioresonanz wird das zu messende Objekt – hier ein Büschel Haare – zwischen zwei Elektroden eines Gerätes eingesetzt, dessen genaue Funktionsweise seitens der Hersteller bis dato nicht offengelegt wurde.
Es wird vermutet, dass ein gewisser elektrischer Widerstand oder ein elektrisches Feld – oftmals auch als Energie bezeichnet - gemessen wird und hierbei mögliche Frequenzmuster und -fehler aufgedeckt werden könnten, die Hinweise auf Beschwerden, Erkrankungen oder eben auch Allergien geben. Am ehesten vergleichen kann man diese Messmethode wohl mit dem Lügendetektor, der z.B. den Hautwiderstand des Befragten misst und so offenbaren soll, ob derjenige sich bei einer Frage wohl fühlt oder nervös wird. Einen klaren Aufschluss, ob tatsächlich gelogen wurde oder man sich einfach nur sehr unwohl bei der Frage gefühlt hat, gibt dieser Test jedoch nicht - was inzwischen wissenschaftlich erwiesen ist.
Ebenso verhält es sich auch mit der Bioresonanz. Gemäß aktueller Studien gibt es keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit und Korrektheit. Dennoch erfreuen sich die Haartests großer Beliebtheit, wahrscheinlich weil es als recht einfach und unkompliziert angesehen wird, einfach nur einige Haare abzuschneiden und einzusenden.
Lebensmittelunverträglichkeit - Bluttest vs. Haaranalyse: Das Fazit
Welche Analysemethode ist nun besser geeignet? Die Bestimmung von Lebensmittelunverträglichkeiten durch Bluttests oder durch Haaranalysen?
Bei einer Haaranalyse haben wir zwar den Vorteil der Einfachheit der Durchführung (Abschneiden einiger Haare), jedoch den großen Nachteil der Ungenauigkeit der Messmethode. Es können weder Immunglobuline, noch andere Antikörper festgestellt werden. Wissenschaftlich anerkannt ist diese Tests ebenfalls nicht.
Beim Lebensmittelunverträglichkeit Bluttest gibt es lediglich den Nachteil, dass man etwas Blut benötigt. Dem gegenüber stehen diverse Vorteile: Es handelt sich um ein anerkanntes, sowie langjährig eingesetztes und erprobtes Verfahren – und es können die relevanten Immunglobuline und Antikörper bestimmt werden. Man erhält also nicht nur konkrete Aussagen, ob überhaupt eine Unverträglichkeit vorliegt, sondern auch über ihre Intensität durch die Höhe der befundeten Werte. Wenn die Werte recht niedrig ausfallen, ist die Reaktion auf die bestimmten Lebensmittel nicht so heftig und bei sehr hohen Werten kann es zu deutlich mehr Beschwerden kommen. Lebensmittelunverträglichkeit Bluttests sind also den Haaranalysen vorzuziehen.
Infografik: Lebensmittelunverträglichkeit Bluttest: Blutanalyse und Haaranalyse gegenüber gestellt
Lebensmittelunverträglichkeit – Bluttest: Warum sollte ich einen Selbsttest für zuhause machen?
Einen sehr großen Vorteil – auch und vor allem bei den Bluttests – bringen den Betroffenen Selbsttests! Leider werden den meisten Menschen, die vermuten, dass sie auf Lebenssmittel unverträglich reagieren - und dies sind immerhin 40% aller Deutschen – seitens der Hausärzte oft nur die üblichen Hauttests angeboten. Dabei wäre eine Blutuntersuchung so viel einfacher, risikofrei, angenehmer und vor allem zielgerichteter! Aber wie funktioniert so ein Bluttest für zu Hause? Kann man das wirklich selbst durch-führen? JA! Es bedarf nur eines kleinen Piekses in den Finger.
Man bestellt den Bluttest online und lässt ihn sich direkt nach Hause schicken. Wann immer man nun Zeit sowie Lust und Laune hat, entnimmt man mit einem kleinen Pieks in den Finger wenige Tropfen Blut. Diese Probe sendet man mit dem mitgelieferten Versandmaterial zurück an ein zertifiziertes Labor. Sobald die Ergebnisse bestimmt wurden, kann der Befund bequem online abgerufen werden.
Zusätzlich zur faktischen Auswertung erhält man zudem individuelle Empfehlungen, wie man z.B. seine Ernährung optimieren kann oder welche Präparate dabei helfen können, die Beschwerden zu minimieren oder sogar völlig los zu werden!
Entscheidet man sich also für einen Bluttest als Selbsttest, hat man nicht nur die beste Diagnostikversion gewählt, sondern auch noch weitere Vorteile auf seiner Seite: Man muss keinen Arzttermin vereinbaren und umgeht so auch lästige Wartezeiten in der Praxis. Die Testung ist nahezu schmerzfrei – von dem kleinen Stich in den Finger eben abgesehen. Man erhält vom Labor bzw. Anbieter dann selbst eine ausführliche und vor allem auch einfach verständliche Auswertung sowie individuelle Empfehlungen auf Basis der analysierten Werte. Hat man dennoch Fragen, kann man sich telefonisch beim Kundenservice mit Experten in Verbindung setzen. Mehr Freiheit und Eigenverantwortung geht quasi nicht. Viel Spaß und natürlich Erfolg bei Deinem Test!!
Quellen & zum Weiterlesen
„Bioresonance, a study of pseudo-scientific language“ von E. Ernst In: Forschende Komplementarmedizin und Klassische Naturheilkunde, Band 11, Nr. 3, Juni 2004
„Bioresonanz – diagnostischer und therapeutischer Unsinn“ von B. Wüthrich, P. Frei, A. Bircher, C. Hauser, W. Pichler In: Aktuelle Dermatologie. Band 40, Nr. 07, 3. Juli 2014
„Die Abzocke mit Quantenmedizin und Bioresonanz“ von Ulrich Hagmann
„Die Enzyklopädie der Naturheilkunde“ von Michael Murray (Kopp)"
„Leitfaden Naturheilkunde“ von Volker Schmiedel (Urban & Fischer)
„Lehrbuch für Heilpraktiker“ von Isolde Richter (Elsevier)
Lehrbuch Heilpflanzenkunde“ von Ursel Bühring (Haug)
„Naturheilpraxis heute“ von Elvira Bierbach (Urban & Fischer)