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Mikrobiom & Impfung: Ein Interview

Mikrobiom & Impfung: Ein Interview mit Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann
Besteht eine Kausalität zwischen der Wirkung einer Impfung und Deinem Mikrobiom? Im Interview mit Prof. Dr. Axt-Gadermann werden mögliche Zusammenhänge aufgezeigt.

Das Thema Impfung ist aktuell so brisant wie noch nie. Gerade in der jetzigen Situation ist es vielen besonders wichtig, eine ausreichende Anzahl an Corona-Antikörpern aufzubauen. Doch wusstest Du, dass Dein Mikrobiom in Zusammenhang mit der Impfwirkung stehen könnte?


Unser Expertenbeirats-Mitglied Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann, Expertin für Mikrobiom und Darmgesundheit, gab dem Focus ein Interview über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Wir haben das Wichtigste für Dich zusammengefasst:

Einfluss Deines Mikrobioms auf die Impfwirkung

Wie bereits bekannt, bietet eine Impfung gegen Grippe oder Corona, gerade in der aktuellen Situation, in der unsere Abwehrkräfte durch die zahlreichen Schutzmaßnahmen gegen COVID bereits geschwächt sind, den bestmöglichen Schutz.

Wie groß die Wirkung der Impfung und der Anstieg Deiner Antikörper ist, ist von verschiedensten Faktoren abhängig.

Aktuell zeigen klinische Studien und Tiermodelle, dass unser Mikrobiom Einfluss auf unsere Immunantwort auf Impfungen nehmen könnte. Ein gesundes Mikrobiom und probiotische Bakterien sind deshalb wichtig, weil mindestens 70 % der Immunzellen ihren Hauptsitz im Verdauungstrakt haben und im Austausch mit den dortigen Mikroorganismen stehen.

Bedeutung Deines Mikrobioms

Dass unser Mikrobiom eine wichtige Rolle bei der körpereigenen Abwehr spielt, ist eine relativ neue Erkenntnis. Nach aktuellem Forschungsstand nehmen die 100 Billionen Mikroorganismen neben Blutdruck, sportlicher Leistungsfähigkeit und psychischer Verfassung zum Teil auch auf Krebserkrankungen Einfluss. Demnach ist es naheliegend, dass auch unsere Abwehrkräfte von einem intakten Mikrobiom profitieren.

Dadurch, dass die Darmbakterien mit unserem Immunsystem zusammenarbeiten und dieses stimulieren, wirkt sich der Zustand Deines Mikrobioms auch auf die Infektabwehr aus. Das heißt ein schlecht aufgestelltes Mikrobiom kann zu einer geringeren Impfwirkung führen.

Auswirkungen Deines Mikrobioms

Die Bakterien und Abwehrzellen treffen in Deinem Dünn- und Dickdarm aufeinander. Je nach der Zusammensetzung Deiner Darmflora werden Stoffwechselprodukte in unterschiedlichen Konzentrationen zur Verfügung gestellt. Die Immunzellen reagieren auf diese Metaboliten und stärken oder bremsen abhängig davon die Abwehrreaktion.

Dein Mikrobiom stimuliert die Immunzellen allerdings auch in anderen Immunorganen, indem die Metaboliten über die Blutbahn dorthin transportiert werden. Es kann also an mehreren Stellen in Deinem Körper zu einer gesunden Balance der Abwehrkräfte beitragen und dort immunologische Reaktionen beeinflussen.

Einfluss Deines Mikrobioms auf die Impfreaktion

Mithilfe von Tierstudien konnte bereits gezeigt werden, dass Mäuse, die ohne Mikrobiom aufgezogen wurden und die vor oder während der Infektion Antibiotika erhalten hatten, eine geringere Schutzwirkung nach einer Impfung aufwiesen.

Diese Ergebnisse lassen sich (teilweise) auch auf den Menschen übertragen. Ein US-amerikanisches Forschungsteam konnte in einer Studie feststellen, dass Probanden, denen vor der Grippeschutzimpfung Antibiotika verabreicht wurden, die ihre Darmflora schädigten, einen niedrigeren Antikörpertiter aufweisen als Probanden ohne antibiotische Vorbehandlung.

Dabei spielen auch die Arten der vorherrschenden Bakterien eine wichtige Rolle: Viele Proteobakterien und Bacteroidetes führen zu einer schwächeren Impfwirkung, wohingegen viele Actinobakterien und Firmicutes die Antikörper-Bildung anregen.

Bedeutung von Probiotika

Im Umkehrschluss ist es also naheliegend, dass probiotische Bakterien das Immunsystem stärken und die Impfung wirksamer machen können. Probiotika sind lebende Mikroorganismen (meist aus der Gruppe der Lactobazillen oder Bifidobakterien) und in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut oder Nahrungsergänzungsmitteln zu finden. Sie können immunologische Reaktionen beeinflussen und so die Effektivität von Impfungen steigern.

Die Einnahme probiotischer Milchsäurebakterien führte in randomisierten, placebokontrollierten Studien zu einem besseren Ansprechen auf Impfungen. Laut einer Studie israelischer Kinderärzte ist die Vorbehandlung mit einem Probiotika-Mix sogar noch wirkungsvoller und reduziert zusätzlich Nebenwirkungen.

Überraschend ist, dass über Wechselwirkungen zwischen Impfungen und Antibiotikavergabe sehr wenig bekannt ist, obwohl beide zu den am häufigsten durchgeführten medizinischen Maßnahmen zählen. Aktuelle Studien legen nahe, dass die Antibiotikagabe in zeitlicher Nähe zu Impfungen die Wirksamkeit tatsächlich abschwächen könnte. Allerdings herrscht hier weiterer Forschungsbedarf.

Möglichkeiten zur Stärkung der Darmflora

  • Ballaststoffreiches Essen: Bestimmte Ballaststoffe (Präbiotika) füttern nützliche Darmbakterien und können laut Studien Impferfolge verbessern. Sie sind unter anderem enthalten in Zwiebeln, Lauchgemüse, Pastinaken, Topinambur, Haferflocken, Schwarzwurzeln und leicht grünen Bananen. Alternativ ist auch die Zuführung über Nahrungsergänzungsmittel wie lösliche Ballaststoffe möglich.
  • Einnahme von Polyphenolen: Diese wirken sich vorteilhaft auf die Zusammensetzung des Mikrobioms aus. Enthalten sind sie in dunklen Beeren, Granatapfel, grünem und schwarzem Tee, Äpfeln, Birnen, dunkler Schokolade, Grünkohl, Brokkoli, Paprika und Kaffee.
  • Vermeidung der Antibiotika-Einnahme, wenn nicht unbedingt nötig, gerade im Zeitraum eines Impftermins.
  • Mikrobiom mit probiotischen Bakterien stärken: Diese sind enthalten in fermentierten Milchprodukten, Joghurt, Quark oder Kefir. Allerdings lässt sich hier oft nicht feststellen, welche Bakterienstämme in welcher Dosierung enthalten sind, weshalb es sich empfiehlt auf Nahrungsergänzungsmittel wie das for you darmflora slimbiotika zurückzugreifen.

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