Schönheit kommt von innen - Wie das Darmmikrobiom unsere Haut beeinflusst.
Zwar kann man nicht direkt anhand des Hautbildes erkennen, ob eine Dysbalance der Darmflora vorliegt. Wenn aber Darmbeschwerden oder Darmerkrankungen wie Reizdarm und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zusammen mit Hauterkrankungen auftreten, dann sollte man sich neben der Haut auch um die Darmbakterien kümmern. Wie das Hautmikrobiom mit unseren Darmbakterien zusammenhängt und welche Beauty-Booster deiner Haut und deinem Darm schmeicheln erfährst du hier.
Die Zusammensetzung des Hautmikrobioms ist abhängig von verschiedenen Faktoren
Die Haut stellt neben unserem Darm mit ihren ca. zwei Quadratmetern Oberfläche ein riesiges Ökosystem dar, auf dem unzählige Bakterien, Viren, Archaeen, Pilze und Milben leben. Die meisten befinden sich auf der obersten Schicht, der Epidermis, und in den Haarfolikeln und sie stellen das sogenannte Mikrofilm, eine Schutzschicht, dar. Dieses Mikrofilm passt sich entsprechend verschiedener Faktoren wie Ernährung, Kosmetik, Hygiene, Alter, Geschlecht, Genetik, Einnahme von Medikamenten und Krankheiten an.
Unser Darmmikrobiom produziert Beauty-Booster aus der kosmetischen Industrie
Auch die Darmflora schützt unsere Haut. Man kann sie sich als eine große Fabrik vorstellen, in der zahlreiche Schutzsubstanzen gebildet werden. Die Darmflora produziert beispielsweise Vitamine, z.B. Biotin, das auch als Haut- und Haarvitamin bezeichnet wird. Außerdem werden hier auch Antioxidantien produziert, die vor freien Radikalen schützen. Wie man sieht, die Darmflora ist in der Lage, Substanzen zu produzieren, die wir in der Beauty-Branche vorfinden. Auch Hyaluronsäure, Ceramide, Milchsäure, Antioxidantien und UV-Schutz-Faktoren haben ihren Ursprung im Darm und werden von der Kosmetikindustrie eingesetzt, um die Hautalterung zu verzögern, Falten zu glätten und das Hautbild zum Strahlen zu bringen.
Probiotika und Präbiotika steigern die Hautelastizität
Im Darm tragen die zahlreichen Mikroorganismen zur Produktion dieser Schutzstoffe bei und haben ihre ganz eigenen Aufgabenbereiche. So versucht man sich in der Prävention und der Therapie mit Probiotika und Präbiotika zu bedienen, um das Darmmikrobiom und folglich das Immunsystem und deren Auswirkungen auf das Hautmikrobiom positiv zu beeinflussen. Beispielsweise konnte gezeigt werden, dass durch die Einnahme der probiotischen Keime Feuchtigkeitsversorgung der Haut und die Hautelastizität anstieg. Auch stellte man beispielsweise in Studien fest, dass eine frühzeitige Einnahme von Probiotika einen positiven Effekt auf die spätere Entwicklung von Ekzemen bei Kindern hatte. Bei Akne, Neurodermitis, Rosazea und Schuppenflechte sind die Zusammenhänge gut belegt. Allerdings braucht man, wie bei allen Erkrankungen, die mit einer Störung der Darmflora einhergehen, Geduld: Die Darmflora erholt sich studienzufolge durchschnittlich 1,5 bis 2 Jahre.
Präbiotische Ballaststoffe, probiotische Keime und Antioxidanzien bringen unseren Darm und unsere Haut in’s Gleichgewicht
Folglich benötigt unsere Darmflora vor allem präbiotische Ballaststoffe und probiotische Keime, um gesund zu bleiben. Diese stehen den Darmbakterien als Futter zur Verfügung und fördern deren Vielfalt. Präbiotische Ballaststoffe findet man zum Beispiel in Haferflocken, Lauchgemüse, Zwiebeln, Knoblauch und schwarzem Kaffee. Probiotischen Keime sind hauptsächlich in fermentierten Nahrungsmitteln enthalten wie Joghurt, Kefir, Käse, Sauerkraut, Buttermilch oder Schokolade. Daneben sind aber auch sogenannte Polyphenole wichtig, die zum einen anti-entzündlich wirken und zum anderen freie Radikale abfangen. Polyphenole findet man in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Beeren (Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren), grünem Tee und Grünkohl.
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